Unsere Gesellschaft: Gleichgültigkeit vs. Engagement?

In diesem Blogbeitrag schreibt Malte Schreer, Gründer von DRECK WEG, KOBLENZ! und 1. Vorsitzender von DRECK WEG e.V., aus seiner privaten Sicht. Malte beschäftigt sich immer wieder mit der Frage, ob und inwieweit die Gesellschaft aktuell generationsübergreifend für essenszielle (Umwelt-)fragen brennt und sich nachhaltig einbringt.

Hi zusammen.

Seit langer Zeit gehe ich der Frage nach, warum zahlreichen Menschen die Notwendigkeit des Umweltschutzes im Alltag ganz offenbar noch nicht bewusst zu sein scheint. Okay, auf der einen Seite haben wir Aktionisten*innen und Institutionen, die sich derzeit mit breit geschwellter Brust und im Schulterschluss für unsere Natur, Klima oder andere Themen einsetzen. Sofort fallen mir hier Schlagworte wie #hambi oder #fridaysforfuture ein. Und ganz ohne Zweifel fließen hier jede Menge Schweiß und Adrenalin in den großen Topf, wenn es darum geht, sich stark zu machen für etwas Großes. Aus meiner Sicht ist das super wichtig, weil sich nicht zuletzt auch dadurch allmählich die Augen der Politik öffnen, zumal im Rahmen der vergangenen Kommunal- und Europawahlen gerade die Umweltpolitik einen extremen Zulauf erfuhr.

 
 
 
 
 
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Sicher, das eine oder andere wird kontrovers diskutiert, was in der Sache auch gut wie notwendig ist. Schuleschwänzen für Klimaschutz-Demonstrationen: ja & nein, das „sich-an-bäume-ketten-und-der-industrie-und-somit-oftmals-der-staatsgewalt-entgegensetzen wie am Hambacher Forst und vieles mehr, die Liste ist lang und wächst. Ihr werdet zu einzelnen Aktionen von mir kein Statement erwarten können, das sei hier vorweggenommen. Darum geht es nämlich hier nicht. Stattdessen möchte ich erreichen, dass ihr euch selbst ein persönliches Urteil bildet – und dann entscheidet, ob ihr euch einbringen wollt oder nicht. Und genau das ist das, warauf es in diesem Artikel gehen soll. Um euer Interesse und das daraus idealer Weise motivierte Engagement, das schön wäre, ich aber nicht erwarten möchte.

Wichtig ist und bleibt, dass ihr eine Meinung habt und euch stark macht für das, was euch bewegt. Die zunehmende Motzgesellschaft wird nichts bewegen. Ganz klar ist für mich, dass besonders in puncto Politik- oder Umweltfragen „keine Meinung zu haben” sehr gefährlich ist. Warum? Weil für uns alle zu viel auf dem Spiel steht und die Uhr laut tickt … 

Aber auch, weil ich auf der anderen Seite die Menschen sehe, deren Leben bestimmt zu sein scheint von Gleichgültigkeit oder sogar Frustration. Für letzteres hätte ich ansatzweise noch Verständnis. Schließlich merke ich selbst, wie zäh die aufklärerische Arbeit oder Kooperation mit Politik sowie Ämtern beziehungsweise kräftezehrend das Planen und Umsetzen von CleanUps sein kann. Aber gar nichts mitzubekommen wollen von der Titanic, die geradezu Kurs nimmt auf den Eisberg und man selbst an Bord ist? Ich weiß nicht … Nicht falsch verstehen – ich erwarte von niemandem Aktionismus. Aber müsste nicht zumindest ein Hauch von Interesse entstehen?

Ihr seid diejenigen, die der notwendige Prozess für das Umdenken und alternative Handeln sucht wie braucht.

Besonders hinsichtlich des ökologischen Handelns, und darum geht es uns mit DRECK WEG, KOBLENZ! in erster Linie, machen es uns andere Länder aus der Nachbarschaft längst unmittelbar vor. Allein Dänemark, Schweden Norwegen und die Niederlande haben die Nasen vorn. Und während Deutschland noch von einer umweltpolitischen Vorreiterschaft faselt, sind die Nachbarn aus Nord und West einfach schon längst am machen … und uns als Vorbild in vielem weit voraus.

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Bei uns hingegen wird politisch sowie gesellschaftlich maximal uninformiert gemault und die Schuld von einer Seite zur anderen geschoben. Wenn überhaupt. Gefühlt sind sich viele Menschen, darunter zähle ich auch Freunde und Kollegen, der brisanten Situation gar nicht erst bewusst. Was zählt, ist lediglich der Augenblick ohne Blick nach vorn. So aber kommen wir nicht weiter. Politik und Industrie im Großen hier, wir im Kleinen da. Und ihr? Wo steht ihr, wo packt ihr an, habt ihr überhaupt eine Position? Mein Gefühl ist, dass schon längst alles akzeptiert und nur hingenommen wird. Mich interessiert daher wirklich sehr, was eigentlich euch wichtig in eurem Leben ist. Verratet es mir gern in den Kommentaren oder anonymer per Email.

Wacht auf aus der Gleichgültigkeit, der Lethargie oder dem Desinteresse, setzt euch miteinander auseinander … und beginnt, wenn es geht, euch zu engagieren!

An alle, die sich angesprochen und ertappt fühlen: Setzt euch in eurem Sinne mit relevanten Themen, eurem Umfeld und der Zukunft auseinander. Und dazu zähle ich mal nicht das Familienleben, die Karriere etc. Es geht tatsächlich um so viel mehr. Tauscht aus, fragt einander, diskutiert und reibt euch. Vor allem … lernt voneinander! Ob nicht erreichbare Klimaziele, die Wahl der richtigen Energielieferanten, Fahrrad, ÖPNV vs. dickes Auto, müllfreies Leben, Tierschutz, natürlich auch um politische Fragen oder vieles weitere mehr.

Schwingt keine Stammtischparolen, davon gibt es auch in der Politik inzwischen viel zu viele, Tendenz: stark steigend. Arbeitet euch ein in Themen, die euch ohnehin interessieren oder interessieren sollten. Meine Bitte ganz gezielt an euch: Steigt ein. Werdet Partner für die Sache, für die ihr brennt. Wir dürfen die Erde nicht der Uninformiertheit und rein wirtschaftlichen Interessen überlassen.

Warum ich euch damit zutexte? In Bezug auf mein Umweltengagement ganz einfach. Weil mir allein das Erscheinungsbild unserer Umgebung wichtig ist. Weil ich gesund bleiben und verhindern möchte, dass unsere Ozeane weiter vermüllen. Müll macht krank – uns alle! Und weil wir daher nicht darum herumkommen, uns mit unserer Zukunft auseinander zu setzen. Nur zur Erinnerung: Wir leben auf dem Planeten Erde … und der ist räumlich wie zeitlich stark limitiert, wenn wir so weitermachen. Macht euch heute noch klar, dass alles mit allem zusammenhängt.

Um es auf einen Satz herunterzubrechen:

Übernehmen wir nicht endgültig die Verantwortung, ist sehr bald Schluss mit lustig. Hier es ist eben nicht nur die Politik gefragt … vieles haben wir selbst in der Hand.

Genau dies war übrigens ein Grund dafür, die Initiative DRECK WEG, KOBLENZ! ins Leben zu rufen, um Umweltschutz im Alltag umsetzbar wie greifbar zu machen. Es kann so simpel sein, wenn wir bereit sind, ein Stück weit die Couch in unserer Komfortzone zu verlassen. Ihr mögt denken, unser Beitrag für den Umweltschutz sei klein. Ja, vielleicht. Aber wir sind eben aktiv. Hier öffentlich, da eher im Hintergrund. Welchen Weg oder Mix ihr für euch wählt, ist natürlich ganz allein eure Sache. Allein das Feld Umweltschutz ist so unfassbar vielseitig. Ich bin euch persönlich dankbar, wenn ihr euch selbst fragt, wo und wie sehr ihr euch zu engagieren bereit seid. Also:

Schaut über den Tellerrand hinaus und blickt in die Zukunft. An ihr kommt ihr nicht vorbei.

Mögt ihr Verantwortung übernehmen? Denkt bitte zumindest einmal ernsthaft darüber nach. Es lohnt sich. Zumal kein Weg daran vorbei führt. Sprecht mich gerne an, wenn euch die zündende Idee fehlt.

Ach so – dies und viel mehr wollen wir gemeinsam mit euch am Freitag, den 21.06.2019 im Grünen Zimmer, Koblenz diskutieren. Seid ihr dabei?

Wenn nicht, schafft ihr es vielleicht zum CleanUp an die Koblenzer Uni am 22.06.2019 oder zum World Cleaunup Day am 21.09.2019 in Koblenz.

Danke für eure Zeit

Malte

DRECK WEG, KOBLENZ!: 5 Tipps für eine saubere Umwelt

PS. Wie ihr ganz einfach mit dem Umweltschutz starten könnt? Lest gern unsere 5 Tipps, mit denen ihr einen guten Anfang habt. Auch Spenden sind für unsere Aktionen wie auch die Öffentlichkeitsarbeit sehr hilfreich! Vielen Dank dafür im voraus.

Abbildung: Spenden für den Umweltschutz

 

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